Jeder Mensch hat eine Persönlichkeit. In der Wissenschaft wird dabei zwischen verschiedenen Typen unterschieden. Dieser Typenunterteilung widmet sich das 123-Modell.
Was ist das 123-Modell?
Das 123-Modell ist ein Modell zur Ermittlung von Persönlichkeitsbildern. Es wurde von dem Autor Werner Winkler entwickelt. Es befasst sich wie sein Schöpfer mit der psychographischen Persönlichkeitstypologie von dem Pädagogen Dietmar Friedmann. Während Friedmann die menschliche Persönlichkeit in Beziehungs-, Handlungs- und Sachtypen unterscheidet, umfasst das 123-Modell 81 weitere Untertypen. Diese werden im 123-Modell auch Stärken genannt. Tatsächlich nahmen sich schließlich beide, Winkler und Friedmann, dieser Hypothese an.
Menschen sind alle unterschiedlich. Das liegt daran, dass alle unterschiedliche Persönlichkeitsmuster haben. Diese Züge lassen sich in Stärken und Schwächen unterteilen. Das bedeutet also, dass Menschen gewisse Stärken nutzen und dabei andere vernachlässigen. Das 123-Modell hilft bei der Erstellung eines Persönlichkeitsmusters, indem es die Stärken, also die 81 Untertypen, einer Person ermittelt.
Für wen eignet sich das 123-Modell?
Beim 123-Modell steht der Faktor Mensch ganz vorne. Denn Menschen beeinflussen Menschen, woraus sich wiederum Persönlichkeitsmuster bilden. Da es sich beim 123-Modell um die Erstellung eines Persönlichkeitsmusters handelt, wird es für verschiedene Anwendungsbereiche genutzt. Diese Anwendungsbereiche begrenzen sich auf jene, wo der Faktor Mensch entscheidend ist. Dies kann also zum Beispiel bei Patienten, Klienten, Kunden, Partnern, Kindern, Freunden, Kollegen oder Arbeitnehmern der Fall sein. So findet das 123-Modell unter anderem in folgenden Bereichen Gebrauch:
- Selbsterkenntnis
- Paaranalyse
- Coaching
- Seelsorge
- Supervision
Es ist also sowohl für professionelle als auch für private Persönlichkeitsbilder gemacht. Auch Kinder können das 123-Modell nutzen. Schließlich orientieren sich Kinder schon früh an dem Verhalten ihrer Eltern, Freunde und anderen Menschen. Somit ist es relativ einfach, zumindest ein provisorisches Persönlichkeitsmuster für Kinder zu erstellen.
Wozu dient das 123-Modell?
Das 123-Modell ist quasi als Erklärung für das Wesen einer Person zu verstehen. Die verschiedenen Stärkenprofile dienen hierfür als Leitfaden. Durch das erzeugte Bewusstsein, warum eine Person so ist, wie sie ist, können Probleme und Missverständnisse geklärt werden. Dieses Bewusstsein fördert das Verständnis einer Person für den betroffenen Menschen. Es ist also durchaus hilfreich zu wissen, warum eine Person so handelt, reagiert und denkt, wie sie es tut. Denn dadurch können gerade in schwierigen Situationen, wie zum Beispiel einem Streit, Missverständnisse im Voraus geklärt werden. Zusätzlich sorgt das 123-Modell aber nicht nur für ein besseres Verständnis über andere Menschen, sondern auch über die eigene Person. Viele Menschen verstehen sich selbst nicht, zweifeln an sich oder sind unzufrieden. Das 123-Modell fördert das bessere Verständnis über die eigene Person, indem es die Stärken und Schwächen aufzeigt. Dadurch können Denkweisen und Handlungsstränge nachvollzogen werden. Das 123-Modell erklärt also das Wesen, die Beschaffenheit und die Natur eines Menschen.
Soweit, so gut. Allerdings gilt es hierbei zu beachten, dass es sich beim 123-Modell um eine Vereinfachung handelt. Ein menschliches Wesen ist viel tiefgründiger, als das es in einem Diagramm dargestellt werden kann. Jedoch hilft diese Vereinfachung dabei, die eigene oder auch eine andere Person besser zu verstehen. Es dient also quasi als eine Art Orientierungshilfe für die Person selbst. Diese Eigenschaften des 123-Modells sind sehr wichtig, denn das Modell richtet sich an die Allgemeinheit und nicht an eine konkrete Person.
Wie funktioniert das 123-Modell?
Das 123-Modell geht vom Prinzip her der Frage nach, warum wir alle so verschieden sind. Dazu verwendet es neben den 3 vordefinierten Typen von Friedmann noch weitere, bisher unbeachtete Faktoren. Hier kommen also nun die von Winkler vorgestellten 81 Typen ins Spiel. Diese formen zusammen mit Friedmann’s Typen die Persönlichkeit eines Menschen. Eine solche Analyse kann unterschiedlich lange dauern. Das hängt auch davon ab, wie detailreich die Analyse und ihre Ergebnisse sein sollen. Je detaillierter das Persönlichkeitsbild ausfallen soll, desto länger braucht es zur Bestimmung eines Persönlichkeitsbilds. In solchen Fällen ist auch professionelle Unterstützung gefragt, zum Beispiel durch einen Mentor.
Ein grundlegendes Element des 123-Modell ist die Naturell-Analyse. Diese wird auch als Stärken-Analyse bezeichnet. Hierbei handelt es sich also um die verschiedenen Stärken, auf die sich Menschen fokussieren. Diese Stärken bilden nicht nur die Schwächen, sondern zeichnen so auch einen wesentlichen Bestandteil des Persönlichkeitsbildes ab: das sogenannte Stärken-Profil. Die Stärken bestimmen das Handeln, Verhalten und Wesen eines Menschen. Dadurch kann letztlich festgestellt werden, zu welchem der drei Haupttypen eine Person zugeordnet werden kann. Es gibt 12 Stärken, die unterschiedlich stark von Menschen bevorzugt werden. Durch diese Bevorzugung werden automatische einige dieser Stärken vernachlässigt. Aus diesem Zusammenspiel entsteht letztlich das Persönlichkeitsbild von den Stärken und den Schwächen einer Person.
Wichtig dabei ist die Eigenschaft des 123-Modells. Wie bereits erwähnt, schildert das 123-Modell allgemeine Wesenstypen, in die letztlich alle Personen zugeordnet werden können. Das heißt aber nicht, dass ein Stärkenprofil nur auf eine Person zutrifft. Das Gegenteil ist der Fall: Ein Stärkenprofil gibt Auskunft darüber, was die Personen, die diesem Profil zugehörig sind, ausmachen.
Über die Seite
Auf dieser Seite finden Sie sämtliche Informationen zum 123-Modell. Auf den folgenden Seiten werden die einzelnen Stärkenprofile, deren Eigenschaften, Tipps für den Umgang mit Erwachsenen und Kindern eines Stärkentypen und noch weitere Informationen vorgestellt.